Ein Duo von schlagkräftigen Venture Capital-Unternehmen aus dem Silicon Valley hat die US-Aufsichtsbehörden gebeten, einen branchenfreundlichen Ansatz für die ersten ICO-Vorschriften zu verfolgen.

Das Wall Street Journal berichtet, dass sich Vertreter von Andreessen Horowitz und Union Square Ventures am 28. März 2018 mit hochrangigen Vertretern der US-Börsenaufsicht SEC getroffen haben.

Die VC-Firmen, denen Juristen von Cooley LLP, Perkins Coie LLP und McDermott Will & Emery LLP beigetreten waren, baten die Abteilung für Corporation Finance der Behörde, ihnen „formelle Zusicherung“ zu geben, dass die SEC nicht gegen ICO-Token vorgehen werde, in die sie investiert haben.

Andreessen Horowitz und Union Square Ventures sind seit langem zwei der aktivsten Kryptowährungs-Investoren im Silicon Valley.

Andreessen, dessen Motto „Software is Eating the World“ ist, hat in zahlreiche ICOs sowie in Industrieunternehmen wie Coinbase und OpenBazaar investiert.

Die USV hält ebenfalls zahlreiche Beteiligungen an Industrieunternehmen, darunter der Kryptowährungs-Hedgefonds Polychain Capital und der Filecoin Creator Protocol Labs.

Bemerkenswerterweise trugen beide Firmen zu CryptoKitties jüngsten 12 Millionen Dollar Finanzierungsrunde bei.

Die jüngsten, öffentlichen Äußerungen des SEC-Vorsitzenden Jay Clayton haben signalisiert, dass die SEC glaubt, dass die meisten ICO-Tokens Wertpapiere sind, was bedeutet, dass Emittenten bei der Ausführung ihrer Token-Verkäufe erheblichen aufsichtsrechtlichen Beschränkungen unterliegen.

Andreessen und USV haben die Agentur dazu gedrängt, mehr ICOs als „Utility Token“ zu klassifizieren, die keine Investitionen darstellen und nicht dem Zuständigkeitsbereich der SEC unterliegen.

Zum Beispiel kann ein Token, der eine Beteiligung an einem Buch-des-Monats-Klub darstellt, unsere Wertpapiergesetze nicht betreffen und kann für die Betreiber des Clubs eine effiziente Möglichkeit sein, den zukünftigen Erwerb von Büchern zu finanzieren und den Vertrieb zu erleichtern“, sagte Clayton in einer Rede über den Unterschied zwischen Security- und Utility-Tokens.

„Im Gegensatz dazu scheinen viele symbolische Angebote über dieses Konstrukt hinausgegangen zu sein und entsprechen mehr den Interessen in einem noch zu entwickelnden Verlag mit den Autoren, Büchern und Vertriebsnetzen, die alle folgen“, fügte er hinzu.

Unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, behauptet der Bericht, dass die Kryptobranche wahrscheinlich keine breite regulatorische Ausnahmegenehmigung erhalten wird, obwohl Beamte für enge Ausnahmen offen sein könnten, um die Beiträge begrenzen und die Teilnehmer davon abhalten, Token mit Gewinn zu verkaufen.

Wir sehen hierin keine negativen Konsequenzen für den weltweiten Kryptomarkt. Letztlich muss sich die SEC endlich mal festlegen, welche Tokengattung zu als Security Token gilt (hier müssen eindeutige Kriterien benannt werden, wonach die Prüfung zu erfolgen hat) und damit der börsenaufsichtlichen Regulation unterliegt.